Im Auftrag des Verbandsvorstands der Region Gleichen / Göttingen-Süd hat ein kleines Team ein Treffen der Kirchenvorstände vorbereitet. Die Stephanusgemeinde hatte für den 6.9.2025 um 9:00 eingeladen.
Im Auftrag des Verbandsvorstands der Region Gleichen / Göttingen-Süd hat ein kleines Team ein Treffen der Kirchenvorstände vorbereitet. Die Stephanusgemeinde hatte für den 6.9.2025 um 9:00 eingeladen.
I Begrüßung und Andacht
Pastor Mathias Opitz begrüßte die 25 Anwesenden – alle zur Region gehörenden Kirchengemeinden waren vertreten. Für die Andacht zu Beginn der Veranstaltung hatte er einen – wie er sagt – „dunklen Text“ gewählt: Lukas 17,7-10, das Gleichnis von den unnützen Knechten. Pastor Opitz denkt in seiner Andacht darüber nach, ob nicht auch wir unnütze Knechte sind, wenn wir das Gefühl haben, ausgenutzt und überfordert zu sein. Was treibt uns Haupt- und Ehrenamtliche an, wessen Knechte und Mägde sind wir? „Ich sehe uns als Dienstleister“, Dienstleister Gottes – unterwegs im Namen des Herrn, wie es bei den Blues Brothers heißt, so Pastor Opitz. Und was wollen die Menschen in den Gemeinden, was will Gott von uns? Wird wirklich der regelmäßige 10 Uhr Gottesdienst erwartet, der unbedingte Erhalt der Gemeinden? „Liebt Gott die parochiale Struktur?“ fragte er.
Wir sollten uns unserer Aufträge anschauen: wer will da eigentlich was von uns? Jedenfalls sind wir nicht Mägde und Knechte von Gemeindestrukturen oder landeskirchlichem Papierkram. Müssen wir das wirklich immer alles tun, ist das unser Auftrag? Wenn wir uns kaputt machen, liegt es vielleicht nicht an unseren Auftraggebern. „Schauen wir also, ob wir wirklich immer alles tun müssen, dann können wir vielleicht auch mit Freude dem Herrn auftischen“ schloss Pastor Opitz die Andacht.
II Die Gemeinden stellen sich vor
„Wer kommt aus welcher Gemeinde und welches sind die Highlights der letzten 12 Monate?“ war die Frage an die Runde. Die Vertreterinnen und Vertretern der Gemeinden steckten die bunten Fähnchen in eine Karte und berichteten von wichtigen und beeindruckenden Veranstaltungen aus dem letzten Jahr. Dabei wurden drei Dinge deutlich:
1. Alle zur Region gehörenden Gemeinden waren vertreten.
2. Alleine die räumlichen Dimensionen unserer Region sind beeindruckend. Die sehr unterschiedlichen Bedingungen in den einzelnen Gemeinden wurden deutlich. Dabei spielte diesmal nicht die Anzahl der Gemeindeglieder die entscheidende Rolle, sondern die Anzahl der Kirchen in einer Gemeinde, ihre Zukunftsaussichten (Bestandskirchen – Prüfkirchen) und die personelle Situation vor Ort.
3. Es gibt große Vielfalt der Gottesdienst- und Andachtsformen. Die Gemeinden organisieren darüber hinaus sehr viele, sehr unterschiedliche kulturelle Veranstaltungen.
III Ergebnisse der Online Umfrage: Erwartungen über Chancen und Risiken der Regionalisierung
Pastor Opitz stellte die Ergebnisse der Umfrage detailliert vor. Er zeigte sich zunächst zufrieden mit dem Rücklauf, der über 40% lag (über 30% istfür Umfragen dieser Art ein guter Wert).
Zunächst: die von Landeskirche und Kirchenkreis häufig genannte Erwartung, durch den Zusammenschluss würden in den Gemeinden Zeit und Geld durch Synergieeffekte eingespart, wird von der deutlichen Mehrzahl der Befragten nicht geteilt. Allerdings erhoffen sich die Befragten mehrheitlich leistungsfähigere Strukturen durch den Zusammenschluss, was sich z. B. positiv auf größere Veranstaltungen auswirken könnte. Die Ergebnisse zeigen die Hoffnung auf einen guten Ideenaustausch zwischen den Gemeinden und eine - entsprechend ihren Fähigkeiten - bessere Möglichkeit des Einsatzes von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Die Sorge vor einer Übervorteilung durch andere Gemeinden ist eher gering. Größer ist die Sorge, dass die eigene Gemeinde in dem größeren Regionenzusammenhang an Reputation und Sichtbarkeit verlieren könnte. Befürchtet werden vor allem mehr Termine (zusätzliche Sitzungen) und höherer Zeitaufwand wegen der längeren Fahrtstrecken.
Insgesamt, so fasste Pastor Opitz zusammen, halten sich Befürchtungen und Hoffnungen die Waage. Allerdings stärken gute Erfahrungen (zum Beispiel gemeinsame Veranstaltungen) die Hoffnung auf gute Entwicklungen in der Region.
IV World-Café
Fünf Fragen wurden nach der Kaffeepause im großen Gemeindesaal an verschiedenen Tischen im Wechsel von allen Anwesenden entsprechend der Methode World-Café bearbeitet. Die Fragen und einige sehr kurz zusammengefassten Ergebnisse:
1 Wo sehr Ihr Möglichkeiten Arbeitsfelder aus Eurer Gemeinde an die Region zu delegieren?
2 Welche Möglichkeiten zur Kooperation mit anderen Gemeinden seht Ihr?
3 Welche gemeinsamen Projekte für die Region schlagt Ihr vor?
4 Welche vier Gottesdienste aus Eurer Gemeinde dürfen auf keinen Fall wegfallen, welche sind verzichtbar?
5. Was sind die wichtigsten Funktionen des Gemeindebüros?
Nach jedem Bericht von den Tischen ergab sich eine Diskussion, die einzelne Aspekte nochmals herausarbeitete und für einzelne Gemeinden konkretisierte.
Die Ergebnisse werden in ausführlicher Form dem Vorstand der Region zur weiteren Bearbeitung weitergeleitet.
V Mittagessen und Abschluss
Nach einem intensiven Arbeitsvormittag folgte im Hof ein gemeinsames Essen. Die Stephanusgemeinde hat auch hierfür gesorgt, und so gab es bei wunderbarem Wetter Gegrilltes zu Krautsalat und Kartoffelsalat – und viele Gespräche. Gegen 14:30 stellen sich die Anwesenden im Hof in einen Kreis und sprachen ein gemeinsames Vaterunser. Der Segen von Pastor Opitz schloss die Veranstaltung.