Das Tischabendmahl in der Kirche durchführen – das war die Idee des Vorstands der Kirchengemeinde Lengder Burg. Die Kirche in Groß Lengden bot sich dafür an, weil die Kirchenbänke beweglich sind.
Viele Hände hatten die lange Tafel wunderbar vorbereitet, mehr als 40 Gäste hatten Platz genommen. Ulrike Weberschock begrüßt als Vorsitzende des Kirchenvorstands die Gäste und gibt dann das Wort an Superintendent Dr. Uhlhorn, der auch dieses Jahr wieder gekommen ist, um die Andacht zu halten und mit der Gemeinde Abendmahl zu feiern.
Ona Stoertz beginnt die Andacht am Klavier und begleitet auch kraftvoll die Lieder, die Sup. Uhlhorn ausgesucht hatte. Im Zentrum stand eine besondere Form der Arbeit am Bibeltext (Matthäus 26,17-30): ein Bibliolog.
Der Text wurde einmal komplett vorgelesen. Dann wurden einzelne Personen (oder alle zusammen) gebeten, die wörtlichen Reden (unten im Text kursiv hervorgehoben) nochmals laut zu sprechen. Diese Person und alle anderen wurden jetzt eingeladen, sich in die jeweilige Rolle zu versetzen und ihre Gefühle und Gedanken zu der (ihrer) jeweiligen Äußerung zu artikulieren. Angeleitet durch Sup. Uhlhorn wurden so ganz unterschiedliche Aspekte der jeweiligen Passage deutlich - nicht vorgetragen vom Leiter der Andacht, sondern von den Personen an den Tischen. Jede und jeder konnten mitfühlen, warum manches Zitat gar nicht leicht über die Lippen ging. („Bin ich’s Rabbi?)
Nach dem gemeinsamen Abendmahlmit Brot und Wein, Vater unser und Fürbitte klingt dieser Teil des Abends mit einem Klavierstück von Ona Stoertz aus.
Fast zwei Stunden noch wurde anschließend in der schönen Atmosphäre gegessen, getrunken und geredet.
Vielen Dank an alle, die bei der Vorbereitung mitgeholfen haben, sich mit vielfältigen Speisen und Getränken beteiligt und am Ende mit aufgeräumt haben.
Matthäus 26,17-30
17 Aber am ersten Tag der Ungesäuerten Brote traten die Jünger zu Jesus und sprachen: Wo willst du, dass wir dir das Passalamm zum Essen bereiten? 18 Er sprach: Geht hin in die Stadt zu einem und sprecht zu ihm: Der Meister lässt dir sagen: Meine Zeit ist nahe; ich will bei dir das Passamahl halten mit meinen Jüngern. 19 Und die Jünger taten, wie ihnen Jesus befohlen hatte, und bereiteten das Passalamm. 20 Und am Abend setzte er sich zu Tisch mit den Zwölfen. 21 Und als sie aßen, sprach er: Wahrlich, ich sage euch: Einer unter euch wird mich verraten. 22 Und sie wurden sehr betrübt und fingen an, jeder einzeln zu ihm zu sagen: Herr, bin ich’s? 23 Er antwortete und sprach: Der die Hand mit mir in die Schüssel taucht, der wird mich verraten. 24 Der Menschensohn geht zwar dahin, wie von ihm geschrieben steht; doch weh dem Menschen, durch den der Menschensohn verraten wird! Es wäre für diesen Menschen besser, wenn er nie geboren wäre. 25 Da antwortete Judas, der ihn verriet, und sprach: Bin ich’s, Rabbi? Er sprach zu ihm: Du sagst es. 26 Als sie aber aßen, nahm Jesus das Brot, dankte und brach’s und gab’s den Jüngern und sprach: Nehmet, esset; das ist mein Leib. 27 Und er nahm den Kelch und dankte, gab ihnen den und sprach: Trinket alle daraus; 28 das ist mein Blut des Bundes[1], das vergossen wird für viele zur Vergebung der Sünden. 29 Ich sage euch: Ich werde von nun an nicht mehr von diesem Gewächs des Weinstocks trinken bis an den Tag, an dem ich aufs Neue davon trinken werde mit euch in meines Vaters Reich. 30 Und als sie den Lobgesang gesungen hatten, gingen sie hinaus an den Ölberg.