"Hochzeit" - Kirchengemeinde Lengder Burg

31. Mai 2024
Einfach Spitze...Minisänger und KiSiGru (Foto: L. Heinke)
Einfach Spitze...Minisänger und KiSiGru (Foto: L. Heinke)

Formal war der Zusammenschluss der beiden Kirchengemeinden Groß Lengden und Klein Lengden durch die Zustimmung der Landeskirche bereits Ende 2023 besiegelt worden. Aber für die Kirchenvorstände war von Anfang an klar, dass wir diesen Zusammenschluss auch mit einem Fest begehen wollen, das natürlich beide Dörfer und Kirchen einbeziehen soll.  Am 26.5.2024 war es soweit.

Anfang in Klein Lengden

Das Fest begann am Nachmittag mit einer Andacht in der Kirche in Klein Lengden. „Einfach spitze, dass Du da bist“ begrüßten Minisänger und KiSiGru zusammen die Gemeinde, ein schönes, lebendiges Willkommen. Nach der Begrüßung durch Prädikantin Raupach stimmte die Gemeinde das Lied „Geh‘ aus mein Herz und suche Freud“ an. Ohne die sonst übliche Orgelbegleitung erklang der Choral (wie auch die beiden anderen Lieder) ganz ungewohnt, entfaltete aber eine ganz besondere Atmosphäre.

Vor der Predigt traten nochmal Minisänger und KiSiGru auf und sangen „Gottes große Liebe“

Prädikantin Raupach sprach darüber, dass es manchmal notwendig ist Unbequemlichkeiten in Kauf zu nehmen, wenn man etwas verändern will. Der Zusammenschluss der beiden Gemeinden habe bisher viel Arbeit gemacht und werde auch zukünftig in der Zusammenarbeit einiges erfordern. Aber es sei wichtig, aus einem fahrenden Zug an der nächsten Haltestelle auszusteigen, wenn man realisiert, dass man in die falsche Richtung unterwegs ist, so Prädikantin Raupach: Unter den sich verändernden Bedingungen hätten die getrennten Kirchengemeinden langfristig wenig Überlebenschancen gehabt.

Dazu passend sang die Gemeinde nach Fürbitte, Vater Unser und Segen zum Abschluss „Vertraut den neuen Wegen“.

Im Anschluss machten sich viele auf den Weg nach Groß Lengden: zu Fuß, mit dem Fahrrad, mit dem Auto.

Kaffee und Kuchen in Groß Lengden

Dort hieß der Schatten der Bäume im Pfarrgarten die Ankommenden willkommen. Insbesondere die Fußgänger konnten dies nach dem Weg in der warmen Sonne sehr genießen. Die Tische waren gedeckt mit vielen Sorten Kuchen – zum Teil noch warm aus dem Backofen - Tee, Kaffee und Kaltgetränke standen bereit, als die Gäste aus verschiedenen Gemeinden der Region langsam eintrafen. Eine gute Gelegenheit für erste Gespräche, bevor die Kirchenglocken zum Gottesdienst riefen.

Festgottesdienst

Für den Kirchenvorstand begrüßte Lutz Heinke die Anwesenden, unter ihnen auch der Kirchenpatron Emmerich von Uslar Gleichen. Lutz Heinke wies auf die Bedeutung der Arbeit der Kirchenvorstände hin: Der scheidenden, die mit viel Arbeit den Zusammenschluss vorbereitet und vollendet hatten und der neuen, auf die noch viel Detailarbeit zukommen wird.

Die Pastorenstelle sei ja lange nicht besetzt gewesen, für 2024 stehe überhaupt keine Stelle im Stellenplan. Erst 2025 sei für die Gemeinde Lengder Burg zusammen mit anderen Gemeinden der Region wieder eine Stelle vorgesehen. Mit der Einrichtung der Stelle sei sie aber natürlich noch nicht besetzt, so Lutz Heinke. Die Arbeit der Kirchenvorstände sei gerade in den aktuell schwierigen und in vieler Hinsicht unübersichtlichen Zeiten wichtig: Es gehe darum, im Gespräch zu bleiben und bei allem auch eine Ausrichtung zu bewahren, einen Kompass zu haben, wie ihn die christliche Lehre bietet. „Was ihr getan habt einem von diesem meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan“ zitierte er Matthäus und fragte: Ist das (noch) unser Kompass, unsere Richtschnur in Worten und Taten?

Und er wies darauf hin, dass in Zeiten, in denen immer mehr Kirchen geschlossen werden, die Mitarbeit, die Beteiligung der Gemeindemitglieder am Gemeindeleben von existentieller Bedeutung ist. „Sagen Sie uns, was Sie sich von und wünschen, kommen Sie zu unseren Veranstaltungen, arbeiten Sie vielleicht sogar mit“ schloss diese Begrüßung.

Wie oft waren auch diesmal die Beiträge der Chöre ein ganz besonderes Element des Gottesdienstes. Zwei Lieder trug ein gemeinsamer Chor aus Rockies und Canto Allegro vor („Du bist mein Zufluchtsort“ und „Du bist ein Gott der mich sieht“). Selbstbewusst zu fünft sang ein Solochor der Rockies „Lebendig und kräftig und stark“. Vielen Dank für Euer Engagement! Minisänger, KiSiGru, Rockies und Canto Allegro sind und bleiben hoffentlich ein ganz besonderes Merkmal unserer Gemeinde!

Superintendent Uhlhorn und Prädikantin Raupach hatten den Gottesdienst vorbereitet und teilten sich auch die Liturgie. In den Predigttexten ging Ilona Raupach auf den Weg ein, den die beiden Kirchengemeinden Klein Lengden und Groß Lengden bis zum Zusammenschluss zurückgelegt hatten: „Was sich so einfach und harmonisch anhört war ein großes Stück Arbeit. Ich ziehe immer noch meinen Hut vor den Frauen und Männern, die sich getraut haben diesen großen, historischen Schritt für ihre Gemeinden anzugehen“. Frank Uhlhorn richtete den Blick in die Zukunft, die nicht einfach werde, so der Superintendent: Nicht für diese Gemeinde, nicht für die evangelische Kirche insgesamt. Aber das Engagement von Kirchenvorständen sei auch ein positives Zeichen und er wünschte dem neuen Kirchenvorstand Mut und die Unterstützung ihrer Gemeinde.

Entlassung und Einführung der Kirchenvorstände

Neben der Feier der Gemeindefusion wurden in diesem Gottesdienst auch die Mitglieder des bisherigen Kirchenvorstandes aus ihrem Amt entlassen und die neu gewählten eingeführt.

Raupach und Uhlhorn dankten den Personen, die aus dem Kirchenvorstand ausschieden. Sie wurden gesegnet und erhielten eine Urkunde der Landeskirche:

Jörg Ahrens, Elisabeth Grebe, Gabriele Junge, Petra Schrader, Anja Wetzel, Christina Beckermann, Indra von der Heyde, Bettina Lohmann

Anschließend wurden die neuen Kirchenvorstände mit dem Segen in ihr Amt eingeführt. Weiterhin dem Kirchenvorstand gehören an:

Sabina Hampe (Patronatsvertreterin), Lutz Heinke, Holger Herrmann, Regina Klingelhöfer, Martina Stietenroth, Monika Rümenapf, Ulrike Weberschock.

Neue Mitglieder im Kirchenvorstand sind:

Edda Baier , Matthias Erle, Stefan Hinker, Silke Inselmann, Christina Rechenberg-Lesch

Die Fürbitten schlossen diesmal ausdrücklich auch die neuen Kirchenvorstände mit ein.

Abschluss im Kirchgarten

Bei nach wie vor sehr schönem Wetter lud die neue Kirchengemeinde nun zu einem Sektempfang, Flammkuchen aus dem Backofen (Danke an das Team!) und weiteren Leckereien. Und es wartete noch eine besonderer Überraschung: Die Pastorinnen Uta Callies und Julia Kettler sowie die Pastoren Jochen Gerdes und Detlef Lönneker schenkten der Gemeinde zwei Apfelbäume: „für jede Kirche einen Baum“ mit guten Wünschen für die Zukunft: „möge Eure Arbeit und mögen die Bäumchen zukünftig reiche Ente tragen“.

Noch eine gute Stunde saß und stand man bei vielen Gesprächen zusammen, ehe die ersten Tropfen eines Regenschauers zum raschen Zusammenräumen mahnten. Dank vieler Hände, die mit anfassten, gelang es, alles ins Trockene zu bringen, bevor der Regen heftig wurde.

Vielen Dank an alle, die mitgewirkt und mitgeholfen haben.

Kirchengemeinde Lengder Burg: zwei Kirchen – eine Gemeinde