Glockengeläut, das e-Piano setzt ein, von der anderen Seite des Gartens wehen erste Gesänge herüber und stecken an zum Mitsingen: es ist Sommer-Gottesdienst in Groß Lengden. Und was am Tag zuvor noch unmöglich schien: wir konnten ihn bei strahlendem Sonnenschein - wenn auch kühlen Temperaturen im Schatten - im Pfarrgarten feiern!
Zentrales Thema: Nachdenken über die Taufe mit Blick auf das biblische Votum für die neue Woche: „So spricht der HERR, der dich geschaffen hat, Jakob, und dich gemacht hat, Israel: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!“ (Jesaja, 43. Kapitel, Vers 1), das sich wie ein roter Faden durch den Gottesdienst zog.
Haben Sie sich schon mal gefragt, weshalb Sie getauft wurden? Konfirmand:innen antworten oft: „Meine Eltern haben mich taufen lassen, damit ich Teil der christlichen Gemeinschaft bin, das will ich mit der Konfirmation bestätigen.“ Stimmt. Doch Sascha Weinkauf, Vikar in Diemarden/Reinhausen, bot an diesem Sonntag eine weitere Perspektive an. Er nahm uns mit in die Gedankenwelt des jüdischen Religionsphilosophen Martin Buber und seines Werkes „Ich und Du“. Namen seien wichtig und machten uns einzigartig, unverwechselbar. Und als hätte er bei diesen Worten meine widerspenstigen Gedanken gehört („Meinen Vor- und Nachnamen tragen mehr als eine Person, wieso macht mich das einzigartig?“) ergänzt er: „Wenn ich dich mit deinem Namen anspreche“. Oder um es frei formuliert mit Buber zu sagen: Wenn ich das Du suche, kann ich es nicht finden. Aber das Angesprochen werden, das gehört zu meiner Seele, meinem Wesen.