Pastor Janssen stellt sich in den Gemeinden vor

25. März 2025
Pastor Dr. Eric Janssen bei seiner Predigt in Rittmarshausen (Foto: L. Heinke)
Pastor Dr. Eric Janssen bei seiner Predigt in Rittmarshausen (Foto: L. Heinke)

Pastor Janssen wird für die beiden Kirchengemeinden Lengder Burg und Apostel zuständig sein (zusätzlich auch die Gemeinde in Geismar mit unterstützen). Darum hat er seine Aufstellungspredigten in beiden Gemeinden: Rittmarshausen (10:00 Uhr) und Klein Lengden (14:00 Uhr) gehalten.

Beide Gottesdienste behandelten das selbe Thema, und hatten eine fast identische Liedauswahl, sie waren dennoch unterschiedlich: in Rittmarshausen eröffneten die mächtigen Klänge des Posaunenchors Gelliehausen unter Leitung von Axel Kerschnitzki den Gottesdienst. Die Bläser wechselten sich immer wieder mit der Orgel ab, die von Christiane Gundelach-Just gespielt wurde. In der gefüllten Kirche sang die Gemeinde kräftig mit

In der Kirche in Klein Lengden saß Fridolin Parth an der Orgel und führte die Gemeinde in der gut besetzten Kirche durch den Gottesdienst. Ein gelungene Überraschung war der Auftritt von Canto Allegro unter Leitung von Lizzie Forward; der Chor wurde für seine beiden Lieder mit Beifall bedacht. Im Rahmen der Abkündigungen überreichte der Kirchenvorstand den neuen Pfarrer einen kleinen Willkommens-Präsentkorb "obwohl das Verfahren formal noch nicht ganz abgeschlossen ist".

Pastor Dr. Eric Janssen bei seiner Predigt in Klein Lengden (Foto: L. Heinke)
Pastor Dr. Eric Janssen bei seiner Predigt in Klein Lengden (Foto: L. Heinke)

In seiner Predigt setzte sich Pastor Jansen mit Kapitel 9, Verse 57-62 aus dem Lukas Evangelium auseinander: Jesus erlaubt Menschen, die ihm nachfolgen wollen nicht, sich zuerst von der Familie zu verabschieden oder den toten Vater zu begraben: sie taugen nicht für das Reich Gottes, wenn sie zurückschauen. „Warum“, fragte Pastor Janssen, „ist Jesus so hart“, wo er doch sonst denjenigen wohlwollend gegenübersteht, die sich um die Familie kümmern? Er zitiert dazu eine weitere Stelle aus der Bibel (Jeremia 20, 7-11a), in der der Prophet Jeremia darüber klagt, dass er verspottet und verlacht wird, weil er „des Herren Wort spricht“. Und er möchte aufhören zu predigen, aber merkt dann, dass er es nicht ertragen kann: zu stark ist der Wunsch, in seinem Namen zu predigen.

Die Zeiten waren sehr schwer für die Christen damals, sowohl zu den Zeiten von Jeremia als auch von Jesus. Darum brauchte Jesus Jünger, die sehr stark in Glauben waren und sich nicht unterkriegen ließen, denn sonst wäre das junge Christentum gleich zu Beginn untergegangen. Darum hat Jesus seine Jünger sehr streng ausgesucht.

Heute, so fuhr Pastor Janssen fort, heute sind die Zeiten für Christen nicht mehr so bedrohlich, jedenfalls nicht in Mitteleuropa. Aber eine Folge davon ist, so das Fazit seiner Überlegungen, dass heute der Glaube auch oft leider nicht mehr stark ist, nicht mehr mit ganzem Herzen gelebt wird, nicht mehr mit dem genügenden Einsatz für seinen Glauben eingetreten wird.

Nach beiden Gottesdiensten gab es beim Kirchenkaffee die Möglichkeit zum Gespräch untereinander, vor allem aber natürlich mit Pastor Janssen. In Rittmarshausen gab es dazu selbstgebackene Knabbereien, in Klein Lengden war nach dem Gottesdienst bereits Kaffeezeit, entsprechend gut war das Kuchenbuffet ausgestattet.

Ein schöner Auftakt für Pastor Janssen in beiden Gemeinden – Willkommen!

Ein Vocationsverfahren, also die Besetzung einer Pastorenstelle auf Vorschlag der Landeskirche, hat verschiedene Abschnitte. Der letzte dieser formalen Schritte ist die sogenannte „Aufstellungspredigt“, in der sich der neue Pastor (Pastorin) der Gemeinde in einem Gottesdienst vorstellt. Die für die Kirchenvorstandswahl berechtigten Personen der jeweiligen Gemeinde haban danach – so will es das Kirchenrecht – eine Woche Zeit, eventuelle begründete Einwände gegen diese Person schriftlich bei dem Kirchenvorstand einzureichen.