„Tatortreiniger - Anbieterwechsel“ oder: „Sinn und Unsinn von Religion“
Am 25. Oktober 2025 fand im Pfarrhaus Groß Lengden ein besonderer Filmgottesdienst statt. Im Mittelpunkt stand eine Folge der beliebten Serie „Der Tatortreiniger“ mit dem Titel „Anbieterwechsel“. In dieser Episode musste der Tatortreiniger Schotty einen durch Vandalismus beschädigten Laden säubern. Die Besitzerin des Ladens bot dort maßgeschneiderte Religionen an, die individuell auf die Persönlichkeit der Kundschaft zugeschnitten ist – inklusive eigener Philosophie, religiöser Ideen und sogar passender Symbole und Kultgegenstände. Schotty hinterfragte alles kritisch, doch die Verkäuferin hatte auf jede Frage eine plausible Antwort.
Die Predigt griff die Fragen aus dem Film auf und stellte sie in einen christlichen Kontext. Ich fühlte mich dabei an meine Lebensfrage erinnert: Welche Aufgabe habe ich als Christin? Wie kann ich meine Gaben und Möglichkeiten einsetzen? Der Brief des Paulus erinnert uns daran, dass es unsere Aufgabe ist, Jesu Botschaft, das Wort Gottes, weiterzugeben. Doch immer wieder gelange ich an die Frage, wie erfülle ich diese Aufgabe in meinem Alltag. Dabei würde ich nicht in Geschäft Antworten darauf suchen, das verschiedene Religionen zur Auswahl bietet. Die Frage, welche Religion die richtige ist, stellt sich mir nicht.
Der Gottesdienst nahm seinen Verlauf mit großartigen Liedern, den Filmsequenzen und natürlich den sonstigen liturgischen Bestandteilen. Zum Abschluss spielte der Organist Filmmusik auf dem Klavier. Nach dem Gottesdienst herrschte eine echte Kinoatmosphäre – mit Popcorn, Erdnüsse, Saft und Sekt. Es ergaben sich interessante Gespräche darüber, wie einem das Format „Filmgottesdienst“ gefällt oder darüber, was man aus dem Film und der Predigt mitgenommen hat.
Insgesamt bot der Filmgottesdienst nicht nur Unterhaltung, sondern auch wertvolle Impulse für den eigenen Glaubensweg. Ich werde auf jeden Fall gerne wieder einen Filmgottesdienst besuchen.
Eva Maria Thienemann-Ahlers