Pfingsten: Gottesdienst zur Gründung des Regionalverbandes

10. Juni 2025
Die ersten Besucher und Musiker treffen ein (Foto: L. Heinke)
Die ersten Besucher und Musiker treffen ein (Foto: L. Heinke)

Immer wieder heftige Regenschauer, starke Windböen und recht kühl – nicht die besten Voraussetzungen für diese Veranstaltung, die dann auch kurzfristig in die Kirche verlegt werden musste. Die Region Gleichen / Göttingen Süd im Kirchenkreis Göttingen/Münden feierte ihren Zusammenschluss, und irgendwie waren die Umstände fast bezeichnend, war doch der Weg bis zum Zusammenschluss auch von einigen Turbulenzen geprägt.

Allen Gegebenheiten zum Trotz begann sich die Kirche in Reinhausen langsam zu füllen. Und als der Posaunenchor Gelliehausen unter der bewährten Leitung von Axel Kerschnitzki in kompletter Besetzung und auch mit den jüngsten Mitgliedern den Gottesdienst mit mächtigen Klängen eröffnete waren fast alle Plätze besetzt. Pastorin Kettler begrüßte denn auch gut gelaunt die Gemeinde und freute sich über die gute Beteiligung. Wer kommt denn aus welcher der Gemeinden der Region, fragte sie und man konnte an den Handzeichen sehen, dass alle Gemeinden fast gleichmäßig gut vertreten waren, auch viele Mitglieder des Verbandsvorstands waren anwesend. Schließlich begrüßte Pastorin Kettler ihre Kolleginnen und Kollegen aus der Region sowie die Jugenddiakonin. Besonders hieß sie den neuen Kollegen Eric Janssen willkommen, der für die Gemeinden Apostel und Lengder Burg zuständig sein wird – er wurde mit herzlichem Applaus willkommen geheißen.

Inhaltlich im Zentrum des Gottesdienstes stand das Bild des Netzes. „Welche Formen von Netzen kennt Ihr?“ fragte Pastorin Keske die Gemeinde und erhielt eine große Anzahl von antworten (Straßennetz, Netzhaut, Internet, soziales Netz…).

„Ein Netz kann tragen, auffangen, einfangen. In ein Netz kann ich mich hineinlegen und schaukeln wie in einer Hängematte. Faszinierend, wie wenig Masse so viel tragen kann: Es braucht bloß ein wenig Seil und die richtige Knotentechnik. Im Johannes-Evangelium wird erzählt, wie der Berufsfischer Petrus einmal das Netz ausgeworfen hat, weil Jesus ihn dazu ermutigt hat – und so viele Fische fing wie noch nie! Das Netz war voll mit großen Fischen. Und obwohl es so viele Fische waren, zerriss das Netz nicht. (Joh.21,11)“ fuhr sie fort.

Ergänzt von den anderen Hauptamtlichen fuhr schließlich Pastorin Kettler fort: „Jetzt, wo wir mit allen Gemeinden aus Göttingen Süd und Gleichen eine Region, ein Kirchengemeinde-Verband sind, wollen wir rausgehen und uns immer weiter über die eigene Gemeindegrenze hinaus miteinander vernetzen, unsere Verbundenheit stark machen.“ Verbundenheit mit Gott durch den Heiligen Geist wie die Reben am Weinstock. Genau deshalb feiern wir den Verbandsgottesdienst, um mit ihm verbunden zu bleiben, und daraus Kraft zu schöpfen, Frucht zu bringen. All unser Engagement, uns miteinander zu verbinden und zu vernetzen ist wichtig. Aber es bekommt eine Ausstrahlungskraft erst dann, wenn wir mit Gottes Geist verbunden sind.

„Und wir wollen jetzt auch wirklich ein Netz knüpfen“ forderte Pastorin Keske die Gemeinde auf: Sie haben alle am Eingang ein kleines Stück Schnur erhalten. Kommen Sie nach vorne und knüpfen Sie an dem von uns angefangenen Netz weiter. Dieser Aufforderung wurde gerne Folge geleistet.

Nach Fürbitte und Vaterunser banden die Anwesenden einander Segensarmbänder zur Erinnerung daran, dass wir alle beitragen können, sich miteinander zu verbinden und sich gegenseitig ein Segen zu sein. Mit „Möge die Straße uns zusammenführen“ klang der Gottesdienst mit dem passenden Lied aus.

Nach dem Gottesdienst warteten in der Kapelle hunderte von Schnittchen, sogar Nachspeise, Kaffee, Tee und Kaltgetränke, vor der Kirche verschiedene Sorten Bratwürste vom Grill auf die Besucherinnen und Besucher. Für die Kinder war drinnen und draußen für Spiel- und Bastelmöglichkeiten gesorgt. Und tatsächlich war auch das Wetter den Organisatoren gesonnen: es hatte ab dem späten Vormittag nicht geregnet und auch der Wind hatte nachgelassen. So konnten sich die Besucherinnen und Besucher des Gottesdienstes frei entscheiden, wie und wo sie sich verpflegten. Überall standen Grüppchen von Menschen im Gespräch. Nachdem im Rahmen des Gottesdienstes manuell ein Netz geknüpft worden war wurde nun die gute Gelegenheit genutzt, die sozialen Netzwerke zu stärken oder neue Verbindungen zu knüpfen.

Gegen 14:00 Uhr begann das Aufräumen, das durch viele helfende Hände schnell vonstattenging. Danke an alle, die bei Planung, Vorbereitung, Durchführung, und Aufräumen geholfen haben. Es war eine gelungene Feier unserer neuen Region.

Und am späteren Nachmittag begann es dann wieder zu regnen.

In vieler Hinsicht symbolträchtig: das neu entstandene Netz (Foto: L. Heinke)
In vieler Hinsicht symbolträchtig: das neu entstandene Netz (Foto: L. Heinke)